Führung neu lernen und leben

Das Management dominiert immer noch die Arbeitswelt. Projektmanagement, Produktmanagement, Talent Management und People Management sind nur einige Beispiele aus dem Management-Begriffs-Zoo.

Das Projekte und Produkte "gemanaged" werden macht ja auch durchaus Sinn. Das Ziel ist klar und die inhaltlichen Wirkzusammenhänge linearer Natur.

Aber wie sieht das bei Menschen aus? Kann man die wirklich managen? Wollen Menschen überhaupt gemanaged werden? Und vor allem wohin bzw. wozu will man sie eigentlich managen?

Hier liegt eines der Grundprobleme: Die Annahme, dass man Menschen managen kann wie ein Projekt, Produkt oder eine Maschine.

Menschen sind jedoch Lebewesen und nicht deterministisch, d.h. man kann ihr Verhalten nicht vorherbestimmen. Menschen - und lebende Systeme wie Teams und Organisationen - haben keine linearen, deterministischen Wirkzusammenhänge, sondern zirkuläre. Das macht es oft auch so schwierig.

Um dieser Tatsache gerecht zu werden, wird nicht mehr von Management, sondern von Führung (oder Leadership) gesprochen. Führung soll die Bedürfnisse der Menschen stärker adressieren und auch die emotionale Seite stärker ansprechen und aktivieren. Begriffe, die hier immer wieder fallen, sind bspw. Motivation, Zweck (Purpose), Wertschätzung.

Das lässt sich an einem einfachen Beispiel erklären: Führungskraft und Mitarbeiter stehen in einem Beziehungsverhältnis, das idealerweise von gegenseitiger Wertschätzung geprägt ist. Der Mitarbeiter schenkt der Führungskraft Loyalität, und die Führungskraft dem Mitarbeiter Fürsorge. Dieser Kreis kann sich entweder gegenseitig im positiven Sinne (Aufwärtsspirale) oder im negativen Sinne (Abwärtsspirale) verstärken. Je nachdem, ob eine Person mehr oder weniger gibt, wird die andere Person automatisch darauf reagieren. Wird der Mitarbeiter bspw. auf einmal nicht mehr zum Mittagessen eingeladen, wird er sich seinen Teil denken und sein Verhalten entsprechend anpassen.

Wie lassen sich diese Erkenntnisse für die Gestaltung von Führung nutzen? Wie kann man diese Art von Führung lernen?

Für viele Menschen in Führungspositionen - ganz gleich ob sie nun Manager oder Führungskraft genannt werden - bedeutet dies ein Umlernen. Dienende Führung (Supporte Leadership) ist hierbei ein zentrales Element. Führung muss als Dienstleistung für die Mitarbeiter und die Organisation verstanden werden. Sie muss das Ziel haben, die Potentiale der Mitarbeiter und der Organisation zu entfalten, um gewünschte Ziele zu erreichen und einen vorgegeben Zweck zu erfüllen. Sie muss die Übergangsbarrieren bei der Entwicklung identifizieren und überwinden helfen.

Wir wissen, dass das alles andere als einfach ist, wenn man es damit ernst meint. Deswegen helfen wir bei der Führung von Menschen und sozialen Systemen wie Teams und Organisationen. Wir sind überzeugt, dass nur darüber wirkliche, effektive und nachhaltige Veränderung gelingen kann.

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