Das Dogma vom „Survival of the Fittest“ beherrscht seit mehr als einem Jahrhundert das Denken, Fühlen und Handeln der Menschen in der westlichen Welt.
Wir versuchen uns gegenseitig zu überholen, auszustechen, zu überbieten und auszutricksen und glauben damit einem Naturgesetz zu folgen, das für alle Lebewesen gilt. Aber der Mensch unterscheidet sich von allen anderen Lebensformen sehr grundsätzlich: Kein anderes Lebewesen verändert seinen eigenen Lebensraum und seine eigenen Lebensbedingungen so grundlegend, so nachhaltig und inzwischen auch so rasch wie wir Menschen. Unsere Spezies ist daher die einzige Art, die nur überleben kann, indem sich ihre Mitglieder selbst ständig weiterentwickeln. Und als Menschen tatsächlich weiterentwickeln - also die in uns angelegten Potentiale entfalten und nicht nur ständig neue Technologien und Überlebensstrategien erfinden - können wir nicht als Einzelkämpfer. Das gelingt uns nur gemeinsam. Wenn wir also auf diesem Planeten überleben wollen, müssen wir lernen, unser Zusammenleben konstruktiver als bisher zu gestalten: Miteinander statt gegeneinander, verbindend statt trennend, achtsam statt rücksichtslos.
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